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Img 20210413_144900...Lichtinstallation im Alber-Mangelsdorf-Weiher Katja Kempe erneut für die Luminale in Frankfurt ausgewählt. Die Lichtinstallation “Lichtboot” der HGP Architekten und Katja Kempe – ein Boot aus Licht, knapp unter der Wasseroberfläche. Es wirkt geisterhaft im trüben Wasser. Ein kleines Lichtzeichen im Widerschein der großen Türme. Eine stumme Mahnung, unter Wasser im See, nicht auf See. Tausende von Fliehenden steigen seit Jahren in ihrer Not in völlig überfüllte Boote, begeben sich auf eine lebensgefährliche Reise über das Meer. Kleine Leuchten stehen für eine große Frage: Welche Position haben wir?
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Prescription / Verschreibung Prescription meint in diesem Fall das Heilmittel Kunst welches ich mir selbst verschreibe um durch diese Zeit der Pandemie zu kommen. Auf dem Beipackzettel stehen: 500ml Farbe, 260g Papier, 50 mg Optimismus, 20mg Enthusiasmus, 5mg Kommunikation und soziale Medien, 0,4 Gramm Verzweiflung und 0,2 G Durchhaltevermögen… Die Arbeiten sind eine Weiterentwicklung der Tusche und Acrylbilder die ich zu Beginn der Pandemie täglich gemacht habe, es handelt sich dabei um Momentaufnahmen der verschiedenen Etappen eines Musters mit experimentellem Ausgang.
Katja Kempe, geboren 1968 in Krefeld, studierte Produktdesign an der Fachhochschule Düsseldorf und Malerei an der freien Kunsthochschule Artefact in Bonn. Seit 2002 ist sie freischaffende Künstlerin und Schmuckdesignerin. Ihre Arbeiten wurden unter anderem bei den Passagen und bei der internationalen Photoszene in Köln gezeigt. 2019 wurde sie im Rahmen der Städtepartnerschaft Köln-Istanbul zur Biennale in Istanbul eingeladen. Katja Kempes Lichtinstallationen zum Thema der Geflüchteten, im Mittelmeer in Seenot geratenen Menschen wurden bereits zweimal in Frankfurt bei der Luminale ausgestellt. Sie wird vertreten durch die Galerie Grevy in Köln. Seit Oktober 2019 lebt und arbeitet Katja Kempe in Frankfurt und Köln.
Lichtboot Luminale 2016 Kleine Lichter, großes Problem Es ist die große humanitäre Herausforderung unserer Tage. Auf der Flucht vor Krieg, Leid und Elend kämpfen fast täglich Menschen im Mittelmeer ums Überleben. Tausende verlieren. Auf ihrer aller Schicksal will die Kölner Künstlerin Katja Kempe und der Frankfurter Architekt Markus Leben hinweisen. Auch in diesem Jahr wollen Sie mit Ihrer Lichtinstallation wieder auf das Schicksal der Fliehenden hinweisen. In Anknüpfung an das Projekt Überlebenslichter der Luminale 2016, denn das Problem ist nicht gelöst, sondern nur verschoben. Um das Thema nicht untergehen zu lassen, wird das Lichtboot mitten in der Frankfurter Innenstadt hinter der Alten Oper zu Wasser gelassen. Dieses Boot ist Symbole der Hoffnung. Als Piktogramm aus Unterwasserleuchten wird das Zeichen für Boot aus der Luft sichtbar. So wie es die Rettungsflugzeuge sehen, die zum Beispiel vor der libyschen Küste patrouillieren. Im ALBERT-MANGELSDORFF-WEIHER wird die Lichtinstallation vertäut, als Statement und als Mahnmal. Hier ist Platz für Diskussionen. Jeder kann es sehn, jeder kann mitreden. Im Herzen von Frankfurt trifft sich die Welt, die endlich Lösungen finden muss für die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer. Eine stumme Mahnung. Auf dem See, nicht auf See. Am 18.3.2018 bei Sonnenuntergang um 18:30 Uhr wird das Lichtboot zu Wasser gelassen. Ein Link von der Luminale zum Mittelmeer. Ein Sprecher der Rettungsorganisation Sea-Watch wird über die aktuelle Lage im Mittelmeer berichten. Interview: Die Installation Lichtboot geht auf eine gemeinsame Idee der Künstlerin Katja Kempe und HGP Architekten Frankfurt zurück. Ein Interview mit der aus Köln stammenden Designerin und Markus Leben, einem der beiden Büroinhaber. Sie haben ein Lichtboot zu Wasser gelassen. Warum? LEBEN: Mehr als 15.000 Bootsflüchtlinge sind in den letzten vier Jahren nach vorsichtigen Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im Mittelmeer ertrunken. Die Zahlen gehen nun zurück, weil viele in Libyen in Auffanglagern unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten werden. Aber auch in 2017 waren es noch über 3.000 Opfer. Die tatsächliche Zahl der Toten liegt deutlich höher, da viele Opfer im Meer nie gefunden werden. Das Lichtboot ist ein Mahnmal für diese Menschen. Was wollen Sie erreichen? KEMPE: Wir setzen ein Zeichen, das auf die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer hinweist. Die Fliehenden riskieren ihr Leben, lassen ihr Hab und Gut zurück. Kaputte überlastete Schlauchboote kreuzen die Wege der Aida und anderer Luxusjachten. Die Lichter sind ein Link zu den Erlebnissen auf hoher See, wo Menschen ums Überleben kämpfen, mit Kälte, aufgewühltem Wasser, dem Schwinden der Kräfte. Durch das Lichtboot kann sich jeder auf seine Weise mit dem Gefühl verbinden und ein Stück der Angst verstehen. Damit wir hier das Schicksal der Menschen nicht vergessen, die seit Jahren in ihrer Not in völlig überfüllte Boote steigen, und sich auf eine lebensgefährliche Reise über das Meer wagen. Welche Bedeutung hat der Titel Lichtboot? KEMPE: Das ist eine Kunstinstallation und keine Rettungsaktion. Und doch geht es um Menschenleben. Wir wollen ein Bild kreieren, abseits der Aufnahmen von ertrunkenen Kindern und angeschwemmten Leichen. Ein eindringlich leuchtendes, aber nicht laut schreiendes Statement. Kleine Lichter gegen das Vergessen. Warum beteiligen Sie sich mit ihrem Architektur-Büro an dieser Installation? LEBEN: Als Architekten beschäftigen wir uns täglich mit der Anwendung von Licht, die Light + Building ist die Messe für Neuheiten auf diesem Gebiet. Gemeinsam mit Katja Kempe haben wir uns gefragt, welche Verbindung es zwischen der aktuellen Thematik der Flüchtenden und dem Thema Licht gibt. Warum Blaulicht? KEMPE: Es ist Alarmstufe Rot, Blaulicht ist als Zeichen für Rettungslicht und Notfall. Wir wollen daran erinnern, dass das Thema noch nicht gelöst ist. Allzu schnell vergessen wir, hier was im Mittelmeer passiert. Wir müssen hingucken und endlich eine Lösung finden. Wir müssen sichere Wege schaffen, damit die flüchtenden Menschen sich nicht weiter auf diesen lebensgefährlichen Weg machen müssen. Das Lichtboot ist eine der kleineren Installationen während der Luminale. Haben sie nicht Angst unterzugehen ? LEBEN: Ganz im Gegenteil. Und der Ort ist ja nicht zufällig gewählt. Direkt an der Alten Oper, da wo Frankfurt am internationalsten, die Welt zu Gast ist. Zudem wollen wir mit der Installation den fast vergessenen Weiher wieder ein wenig ins Bewusstsein der Frankfurter rücken. Ihre Lichter erinnern an die Ertrunkenen. Aber was soll mit denen geschehen, die jetzt nach Deutschland drängen? KEMPE: Wir müssen nicht nur über die Sicherung der Außengrenzen, sondern über die inneren Werte sprechen, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Diesen Dialog werden wir während der Luminale am Rande des Weihers suchen. Mit hoffentlich vielen Besuchern. Es gibt viele Initiativen, die für die Unterkünfte, Betreuung, Ausbildung, ärztliche Versorgung usw. aktiv sind. Jeder kann mit seinen Möglichkeiten die Geflohenen unterstützen und die Integration ermöglichen. Man kann auf der Webseite von Sea-Watch für 15€ zum Beispiel eine Rettungsweste spenden.
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