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Anna Dumitriu Anna Dumitriu ist eine britische Künstlerin, die mit BioArt, Skulptur, Installation und digitalen Medien arbeitet, um unsere Beziehung zu Infektionskrankheiten, synthetischer Biologie und Robotik zu untersuchen. Sie hat international ausgestellt, unter anderem auf der Ars Electronica (Linz), im ZKM (Karlsruhe), Picasso Museum (Barcelona), History of Science Museum (Oxford), HeK Basel, MOCA Taipei, Art Laboratory Berlin, Victoria & Albert Museum (London) und auf der 6. Guangzhou Triennale. Außerdem ist sie Artist in Residence bei Modernising Medical Microbiology an der University of Oxford und der National Collection of Type Cultures der britischen Gesundheitsbehörde. www.annadumitriu.co.uk

Wunderkammer BioArt. Arbeiten von Anna Dumitriu und Alex May 7. April – 24. Juni 2022 Die Zusammenarbeit von Kunst und Naturwissenschaften erfährt seit einigen Jahren eine Renaissance. Hierin liegt die Hoffnung auf einen neuen Blick auf die Welt, der nicht nur zur Veranschaulichung komplexer Inhalte beiträgt, sondern auch Lösungspotentiale für globale Herausforderungen offenlegt. An vorderster Stelle steht hier die BioArt – eine künstlerische Praxis, die mit lebenden Organismen arbeitet und die Natur von Leben erforscht. Die künstlerische Produktion findet nicht mehr nur im Atelier, sondern auch im Labor statt. In diesem Kontext setzten sich seit dem späten 20. Jahrhundert Künstler*innen intensiv mit Genetik, Robotik, Molekular- und synthetischer Biologie auseinander und entwickelten in gemeinsamer Arbeit mit Wissenschaftlern künstlerische Projekte. Zu den international renommiertesten Vertreter/innen dieser Strömung gehören Anna Dumitriu und Alex May. Die Ausstellung im Kunsthaus Wiesbaden zeigt drei Werkgruppen, in denen in jeweils unterschiedlichen Problemfeldern die Genschere CRISPR/Cas – ein molekularbiologisches Verfahren, das die DNA gezielt verändert – zum Einsatz kommt. Die Arbeiten entstanden jeweils im Rahmen von Forschungsprojekten, die sich mit Lösungen für globale Probleme wie CO2-Reduktion, Antibiotikaresistenzen und Ernährungssicherheit auseinandersetzen. Für die großzügige Unterstützung danken wir Stadt Wiesbaden, Kulturfonds Frankfurt RheinMain, NASPA Kulturstiftung, Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung, Goethe-Universität Frankfurt am Main Unser Dank gilt weiterhin den Künstler*innen und ihren Partner*innen bei den jeweiligen Forschungsprojekten. Besonders danken wir Prof. Dr. Diethard Mattanovich (Institut für Mikrobiologie und Mikrobielle Biotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien), Prof. Dr. Eckhard Boles (Institut für Molekulare Biowissenschaften, Goethe Universität Frankfurt am Main), Sonja Schachinger sowie dem Frankfurter Verein für interdisziplinären Wissenstransfer–Xplor e.V.

Alex May Alex May ist ein britischer Künstler, der sich mit der Frage beschäftigt, wie unsere individuellen und kollektiven Zeiterfahrungen sowie das Entstehen von Erinnerungen und kulturellen Aufzeichnungen durch zeitgenössische Technologien vermittelt, erweitert und gesteuert werden. Er hat unter anderem im Francis Crick Institute (London), Eden Project (Cornwall), Tate Modern (London), Ars Electronica Festival (Linz), LABoral (Gijón) und der Science Gallery Dublin ausgestellt. www.alexmayarts.co.uk

Kunst- und Wunderkammer Kunstvoll geformte Objekte, ob von der Natur oder vom Menschen gestaltet, weckten schon früh die Sammelleidenschaft und fanden Eingang in eigens eingerichtete Kabinette. Solche als Kunst- und Wunderkammern bezeichneten Zusammenstellungen versammelten Objekte aus Kunst und Natur, um sie nach Themen geordnet in einen Zusammenhang zu stellen. Als Ordnungskriterium wurden die vier Elemente zugrunde gelegt, häufig kombiniert mit den Himmelsrichtungen und den bekannten Weltgegenden. Die ersten bekannten Kunst- und Wunderkammern fanden sich an Fürstenhöfen, wie dem von Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) auf Schloss Ambras in Tirol oder Rudolf II. (1552–1612) in der Prager Burg. Die Wunderkammern sollten den Reichtum des Universums in einem Mikrokosmos widerspiegeln und Zusammenhänge von Natur, Kunst, Wissenschaft und Technik veranschaulichen (Bredekamp 2012, 70). Entsprechend waren sie nach Naturalia, Artificalia, Antiquitates, Exotica, Mirabilia und Scientifica hierarchiefrei untergliedert. Die Zuordnungen der Gegenstände basierten weniger auf einer wissenschaftlichen denn auf einer rein assoziativen Grundlage. Mit Blick auf die Zusammenarbeit von Kunst und Wissenschaft erscheint die Wunderkammer als ein historischer Vorläufer. Nicht nur standen die Disziplinen hier gleichrangig nebeneinander, sondern die räumliche Nähe ermöglichte es auch, vorher ungesehene Beziehungen zwischen Objekten oder Themen zu entdecken (Brakensiek 2006, 7). Eine weitere Parallele ergibt sich bei der Betrachtung der Grenzen zwischen Gegenständen der Kunst und der Natur: Sie waren in den Kunst- und Wunderkammern fließend – ein Aspekt, um den die BioArt in der aktuellen Kunst kreist. Schließlich war die Wunderkammer nicht nur Sammlungsraum, sondern auch Laboratorium und Ort des Wissensaustausches (Bredekamp 2012, 53). Vor diesem Hintergrund lassen sich gegenwärtige Labore, in denen Artists in Residences arbeiten, als moderne Wunderkammern sehen.

Wunderkammer des Ferrante Imperato (1550 – 1625) © CC, https://wellcomecollection.org/works/nfq85yyf

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